13. Juni 2012

Bibi Blocksberg zieht um

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Inhalt:

Familie Blocksberg fühlt sich im Hochhaus immer unwohler. Die Wände sind so dünn, dass Bibi keine laute Musik hören darf, Mutter Barbara braucht ein Labor für ihre Experimente. Doch die Häusepreise sind einfach zu hoch, und Vater Bernhard weigert sich, einen Kredit aufzunehmen. Deprimiert fügen sich Bibi und ihre Mutter zunächst in ihr Schicksal.

Auf dem Spielplatz lernt Bibi eine nette alte Dame kennen. Frau Humer erzählt ihr von ihrem großen Grundstück in Gersthof, einem Neustädter Vorort. Da Frau Humer keine Verwandte in der Nähe hat und zu alt ist, um regelmäßig dort mit Bahn und Bus hinzufahren, ist der Garten längst verwildert. Bibi holt ihre Mutter, und gemeinsam mit Frau Huber fliegen sie zu ihrem Garten.

Als Frau Humer merkt, wie begeistert Bibi und Barbara von dem Grundstück sind, schenkt sie es ihnen, damit sie dort ihr Haus bauen können. Bibi und ihre Mutter sind hin und weg. Aber Papa Blocksberg weigert sich noch immer, denn ein Haus ist ihm zu teuer. Bibi und Barbara beschließen, ihn zu überlisten - und hexen einfach ein Haus herbei. An die Folgen haben sie allerdings nicht gedacht ...

Bewertung:

Hexen können alles - oder doch nicht? Wer bisher dachte, dass Bibi und ihre Mutter sich alles problemlos herbeihexen können, der wird in dieser Folge eines Besseren belehrt.

Kindgerechte Lehren

Immer wieder sympathisch ist es zu erfahren, dass Familie Blocksberg sich in Sachen Geldsorgen gewiss nicht von anderen Familien unterscheidet. Geldhexen ist schließlich nicht erlaubt, daher könne sie auch nicht die Mieten oder gar Kaufpreise für ein Domizil in einer schöneren Wohngegend leisten. Stattdessen leben sie in einer grauen Hochhaussiedlung, vermissen die Natur, die Ruhe und ausreichend Platz. Und auch Familienstreitigkeiten sind ihnen nicht fremd. Während Bibi und ihre Mutter so gut zusammenhalten wie selten, stellt sich Vater Blocksberg quer. Kinder lernen, dass man nicht alles im Leben auf einfache Weise haben kann. Ebenso lernen sie, dass man sich nicht zu vorschnellem Handeln hinreißen lassen soll, denn genau das wird Bibi und ihrer Mutter zum Verhängnis. Sie hexen, ohne an die Folgen zu denken, und vergessen dabei ein elementares Hexengesetz und alles nur, weil sie unbedingt ihren Willen durchsetzen wollten. Am Ende muss eben doch alles seinen geregelten, wenn auch nicht so bequemen Gang gehen.

Außerdem wird durch die Rolle von Frau Humer nebenbei vermittelt, dass man sich um ältere, einsame Menschen in der Umgebung kümmern soll. Die Kinder und Enkel der alten Dame leben in anderen Ländern, und ihr einziger Kontakt ist ihre Schildkröte "Hansi". Familie Blocksberg freundet sich rasch mit ihr an, und Bibi nennt sie am Ende sogar "Oma Humer".

Viel Humor

Papa muss mehr Geld verdienen, meint Bibi, dann klappts auch mit dem Hausbau. Da das in seinem Beruf nicht möglich ist, soll er eben umsatteln: "Als Ölmillionär. Oder Bankbesitzer. Oder du wirst ein großer Schauspieler. Oder Fernsehstar oder so was. Die kriegen doch viel Geld." Vater Bernhard muss sowieso einiges in dieser Folge durchmachen, etwa den spontanen Besuch seiner beiden Hexen auf dem Arbeitsplatz. Vor den entsetzten Augen seiner Kollegen fliegen Bibi und Barbara auf ihren Besen durchs Bürofenster. "Das ist deine Familie? Ganz schönes Tempo drauf, die zwei Damen", meint einer verdattert, während sich der andere unter den Schreibtisch verkrochen hat. Wenig charmant verhält sich Barbara, als sie zu seinem Kollegen Herrn Schulz kurz darauf sagt, Bernhard sei nicht so ein Waschlappen wie er - und sich dann schnell verbessert: "Ich meine, er ist nicht so ein Waschlappen, wie Sie meinen ..." Eine nette Anspielung ist das Schnellrestaurant "Mc Dagoberts", bei dem die Blocksbergs einkehren.

Sehr gute Sprecher

Lola Luigi taucht noch öfter in kleinen Rollen bei Benjamin und Bibi auf, in denen sie meist eine nette alte Frau spricht, etwa eine Passantin oder eine Verkäuferin. Otto Czarski ist erst recht ein sehr häufig mitwirkender Sprecher, am populärsten wohl in seinen Auftritten als Oberbrandrat Lichterloh. Regisseur Ulli Herzog hat wieder einmal eine kleine Gastrolle, diesmal als Arbeitskollege. Ganz witzig ist dabei, dass ausgerechnet er als Regisseur Bernhard in seiner Rolle darauf hinweist, dass der Chef es gar nicht gerne sieht, wenn er früher seinen Dienst beendet. Auch Wilfried Herbst, der in späteren Folgen regelmäßig als Bürgermeister-Sekretär Pichler mitspielt.

Kaum Schwächen

Es ist ein wenig unlogisch, dass Barbara über mehrere Tage hinweg keinmal an das wichtige Hexengesetz denkt, das ihr und Bibi am Schluss zum Verhängnis wird. Dass Bibi nicht an das "Kleingedruckte" im Hexenbuch denkt, ist nachvollziehbar, bei Barbara aber, die ja eine sehr erfahrene und gute Hexe ist, weniger glaubhaft. Allerdings kann man darüber leicht hinwegsehen, und es ist absolut kein gravierender Fehler. Schade ist dagegen, dass die nette Frau Humer keine feste Rolle in der Serie einnimmt, da sie am Ende immerhin in ein Häuschen neben den Blocksbergs zieht.

Fazit:

Eine sehr gute Folge aus der Serie, die gekonnt gute Lehren für Kinder mit viel Humor vereint. Die winzigen Schwächen fallen kaum ins Gewicht, dafür überzeugen die Sprecher umso mehr. Rundum gelungen.

Sprechernamen:

Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Barbara Blocksberg: H. Bruckhaus
Bernhard Blocksberg: G. Weber
Frau Humer: L. Luigi
Herr Brömel: O. Czarski
Herr Schulz: U. Herzog
Herr Müller: W. Herbst
Erzähler: J. Nottke

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