20. Juli 2012

Die drei Fragezeichen - Das brennende Schwert

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Inhalt:

Onkel Titus wird zu einer Testamentsvollstreckung geladen. Er ist sehr überrascht, denn er hat den verstorbenen Billy Ford kaum gekannt und ihn seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen. Noch seltsamer ist, dass Onkel Titus nur einen Glasstein erhält, den er laut beiliegendem Brief an einen gewissen "Beany" weitergeben soll, dessen Name ihm jedoch nichts sagt. Daher beauftragt er Justus und seine Freunde, diesen "Beany" zu finden.

Am nächsten Tag stößt Bob auf einen Zeitungsartikel, in dem steht, dass in dem Haus des Verstorbenen eingebrochen wurde. Außerdem stellt sich heraus, dass Billy Ford seit über dreißig Jahren einen falschen Namen trug und früher in Afrika lebte - die drei Detektive wittern nun endgültig ein Geheimnis. Über den Notar hoffen sie, die Adressen der beiden anderen Erben herauszufinden. Der jedoch wurde kurz zuvor in seiner Kanzlei überfallen, und ausgerechnet die Akten zu Billy Ford sind verschwunden. Per Telefonlawine finden die drei Detektive die zweite Erbin, die ebenfalls einen wertlosen Gegenstand weitergeben sollte.

Ehe Justus, Peter und Bob zu diesem Benjamin Whitehead fahren können, wird ihnen der Stein aus der Zentrale gestohlen. Mr. Whitehead entpuppt sich tatsächlich als der gesuchte Beany. Er erklärt, dass die drei Gegenstände gemeinsam ein Schwert ergeben, das aus Afrika stammt und keinen großen Wert besitze. Kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse, als ein anonymer Anrufer den Aufenthaltsort des Steines nennt und eine gefährliche Sekte ins Spiel kommt, für die das Schwert eine besondere Bedeutung besitzt ...

Bewertung:

Es ist nicht das erste Mal, dass die drei Fragezeichen sich mit einem Testament befassen müssen. Auch in "Die gefährliche Erbschaft" und "Der Fluch des Rubins" haben sie es, wenn auch dort noch in größerem Maße, mit einem außergewöhnlichen Letzten Willen zu tun.

Viele offene Rätsel

Schon allein die Suche nach dem ominösen "Beany" wirft Fragen bei den drei Detektiven auf. Da Onkel Titus sich nicht an ihn erinnern kann, muss es sein sehr flüchtiger Bekannter sein. Auch dass er überhaupt als Erbe bzw. Bote von Billy Ford eingesetzt wurde, ist merkwürdig, schließlich bestand seit vielen Jahren kein Kontakt mehr zwischen ihnen. Noch seltsamer ist, dass der Verstorbene die Gegenstände nicht direkt an Beany vermachte, sondern diesen außergewöhnlichen Weg wählte. Justus, Peter und Bob begnügen sich nicht mit Mr. Whiteheads Begründung, dass Billy Ford einfach ein Spaßvogel war, sondern vermuten einen tieferen Sinn dahinter - und das mit Recht. Auch das Schwert muss eine weitere Bedeutung besitzen, denn ansonsten würden die Gegenstände nicht gestohlen werden.

Die Sekte bringt eine besondere Brisanz in den Fall, denn ihre Mitglieder sind höchst gefährlich und schrecken vor kaum einer Möglichkeit zurück, ihre Gegner auszuschalten. Eine besonders nervenaufreibende Situation ergibt sich, als sich die drei Detektive in das Haus der Sekte einschleichen und ständig Gefahr laufen, entdeckt zu werden. Fraglich ist auch, wer hinter dem anonymen Anruf steckt, denn es könnte sowohl jemand sein, der ihnen helfen will, als auch jemand, der sie versucht, in eine Falle zu locken. Die drei Detektive können sich kaum sicher sein, wem zu trauen ist und wie sie sich vor Verfolgern und Beobachtern schützen können.

Überwiegend gute Sprecher

Die drei Hauptsprecher überzeugen mal wieder auf ganzer Länge, aber auch die wichtigen Nebenrollen sind gut besetzt. Das gilt vor allem für Mr. Whitehead, der von Schauspieler Uwe Friedrichsen gesprochen wird und ihm eine ausdrucksstarke, leicht raue Stimme verleiht, der man gern zuhört. Sofern man Friedrichsen nicht als Schauspieler kennt, mag einem seine Stimme als Perry Rhodan in den gleichnamigen Hörspielen begegnet sein. Eine gute Leistung liefert auch Helgo Liebig als Notar Mr. Robinshaw ab. Seine Stimme kennt man u. a. als Sprecher von He-Man in der TV-Serie. Wie immer ideal für ihre Rolle ist Katrin Liebeweg als energische und zugleich liebenswerte Tante Mathilda. Die Rollen der Sektenmitglieder sind dafür weniger gelungen, was allerdings auch an den gestelzten Dialogen liegt.

Ein paar Schwächen


Mit 74 Minuten ist die Folge sehr lang geraten, was man leider auch bei der Umsetzung merkt. Einige Straffungen hätten der Handlung nicht geschadet. Das gilt vor allem für den Schluss. In aller Seelenruhe erklärt Bob seinen Freunden die Hintergründe, extra ausführlich, damit die Hörer einen kompletten Durchblick erhalten. Dabei wäre es aber sehr angebracht gewesen, das Ende ein bisschen zu raffen, allein schon, weil es unrealistisch ist, dass Bob seinen Freunden nicht sofort das Wichtigste erzählt, sondern sich so viel Zeit für eine chronologische Erläuterung nimmt.

Dazu kommt eine detaillierte Rückblende, die zwar für Überraschungen sorgt, aber durch ihren Umfang das Tempo aus der Handlung nimmt. Gerade weil man gespannt ist auf die Wendungen, die eine völlig neue Sicht auf die Geschehnisse werfen, stört es, dass diese Enthüllungen so langsam offenbart werden. Die Handlung an sich hätte man sehr spannend gestalten können, die langen und zahlreichen Dialoge aber bremsen diese Entwicklung immer wieder aus. Ein weiterer Schwachpunkt sind die recht unrealistischen, weil übertrieben inszenierten Sektenmitglieder. Sie sollen gefährlich erscheinen, wirken aber vor allem plakativ und klischeehaft. Auch ihre Sprecher sorgen nicht dafür, diese Schwächen zu überspielen.

Fazit:


Eine solide bis recht gelungene Folge, in der vor allem die erste Hälfte durch Spannung überzeugt. Im zweiten Teil merkt man die etwas ausufernde Länge des Hörspiels, und das Ende wird ebenfalls durch eine ausgedehnte Rückblende unnötig verzögert. Die Sprecher in den Haupt- und wichtigen Nebenrollen liefern eine sehr gute Leistung ab, sodass die Folge insgesamt zu den besseren der Serie gehört.

Sprechernamen:


Justus Jonas: O. Rohrbeck
Peter Shaw: J. Wawrczeck
Bob Andrews: B. Andrews
Onkel Titus: H. Meinhardt
Tante Mathilda: K. Lieneweg
Mr. Robinshaw: H. Liebig
Mr. Whitehead: U. Friedrichsen
Erzähler: M. Fuchs

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