26. April 2013

Der kleine Vampir und der Lichtapparat - Angela Sommer-Bodenburg

Produktinfos:

Ausgabe: 2000
Seiten: 128
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Die Autorin:

Angela Sommer-Bodenburg wurde 1948 bei Hamburg geboren und lebt seit 1992 in Kalifornien. Bisher sind über 40 Bücher von ihr erschienen, darunter Romane, Kurzgeschichten, Gedichte und Bilderbücher. Ihre Werke wurden in 27 Sprachen übersetzt. Weitere Gruselbücher von ihr neben der Reihe um den kleinen Vampir sind z.B. "Die Moorgeister" und "Wenn du dich gruseln willst". Eine weitere sehr erfolgreiche Buchserie ist die Reihe um den sprechenden Bernhardiner "Schokolowski".

Hintergrund:

Der achtjährige Anton ist ein Vampirfan und liebt gruselige Bücher. Sein bester Freund ist Rüdiger, ein echter kleiner Vampir, der eines Abends auf seinem Fensterbrett saß. Da Rüdiger selbst noch ein Kind ist, freundeten sich die beiden rasch an. Auch Rüdigers kleine Schwester Anna steht Anton sehr nah. Antons Eltern jedoch glauben nicht an Vampire, daher müssen sie sich in ihrer Gegenwart als Menschen ausgeben und ihre nächtlichen Ausflüge mit Anton geheim halten.

Inhalt:

Der kleine Vampir hat sich nach der Probestunde endgültig entschlossen, die Lichttherapie von Antons Psychologen Herrn Schwartenfeger durchzuführen, die Vampire gegen das Sonnenlicht immun machen soll. Zu Antons und Annas Leidwesen redet Rüdiger allerdings fast nur noch von Cousine Olga, die bald wiederkehren will und für die er die Therapie machen möchte.

Auch Anton interessiert sich natürlich sehr für die Therapie - zu seinem Unwillen aber verhält sich Rüdiger derzeit noch unkameradschaftlicher als zuvor. Schließlich will Rüdiger sogar alleine zu den Sitzungen gehen und Anton fühlt sich ausgeschlossen.

Seine Aufmerksamkeit gehört dann jedoch einer anderen Neuigkeit: Rüdigers und Annas Tante Dorothee hat seit Kurzem einen Verehrer, dessen Beschreibung genau auf Igno von Rant passt, den geheimnisvollen angeblichen Vampir, der als Erster Herrn Schwartenfegers Lichttherapie absolvierte. Anna und Anton beobachten das Liebespaar heimlich - und Tante Dorothees Verehrer ist tatsächlich Igno von Rant. Anton ist sehr misstrauisch ihm gegenüber und immer noch nicht ganz sicher, ob er wirklich ein Vampir ist und was er von den Schlottersteins will - und zu seinem Entsetzen lässt sich aber ausgerechnet Anna von "Onkel Igno" einwickeln ...

Ein Vampir erlebt sonnige Zeiten

Die in den beiden vorherigen Bänden angerissene Handlung wird hier nahtlos weitergeführt und die Ereignisse spitzen sich langsam zu. Nachdem "In der Höhle des Löwen" einen kleinen qualitativen Rückschritt bedeutete, kann dieser Band wieder recht gut überzeugen.

Für Spannung ist in doppelter Hinsicht gesorgt: Zum einen macht Rüdiger bei der Lichttherapie große Fortschritte und sowohl der Leser als auch Anna und Anton sind neugierig, wie weit das noch führen wird. Rüdiger besucht sogar alleine die Therapiestunden, ein außergewöhnliches Risiko, das er aber offenbar gerne eingeht. Inzwischen werden nicht nur die üblichen Entspannungsübungen gemacht, sondern Rüdiger bekommt auch Lieder über die Sonne vorgespielt, trägt Sonnenbrille sowie einen gelben Trainingsanzug und muss mit gelber Knete basteln.

Zum anderen wird der geheimnisvolle Igno von Rant wieder in den Vordergrund gerückt. Alles deutet darauf hin, dass es sich bei ihm tatsächlich um einen echten Vampir handelt, bei der die Lichttherapie ein voller Erfolg ist - denn laut Herrn Schwartenfeger konnte er die Praxis bereits vor Sonnenuntergang besuchen. Für den kleinen Vampir wäre es immens wichtig, dass Igno von Rant ein echter Vampir ist, da er dann sicher könnte, dass die Therapie funktioniert. Aber Anton bleibt misstrauisch. Ihn irritiert beispielsweise die angebliche Nachtblindheit, die dafür sorgt, dass Igno von Rant nachts eine Taschenlampe braucht, statt wie ein richtiger Vampir blendend zu sehen. Für Anton gibt es da zwei besorgniserregende Erklärungen: Entweder ist Igno von Rant doch kein Vampir, oder aber diese Nachtblindheit ist eine Folge aus der Lichttherapie, was alarmierend für Rüdiger wäre. Zudem mag Anton den arrogant und schmierig wirkenden Mann nicht und beobachtet recht besorgt aus seinem Versteck, wie Anna ihren "Onkel" in dessen Villa begleitet.

Besonderen Reiz bringt Annas Verhalten in die Handlung: Anna ist normalerweise sehr clever und hält immer zu Anton. Doch nachdem "Onkel Igno" ihr einige schöne Kleider gegeben und seine Verlobte Tante Dorothee überredet hat, diese extravaganten Kleider zu dulden, ist sie plötzlich begeistert von ihm. Statt dass sie Antons Sorge teilt, lacht sie darüber, benimmt sich ungewohnt albern und unterstellt Anton glattweg Eifersucht. Anna ist überzeugt davon, dass "Onkel Igno" nicht der Patient aus der Praxis sein kann und Anton sich täuschen muss. Anton ist entsprechend verzweifelt - mit Rüdiger hat er sich zerstritten und die sonst so vernünftige Anna hat plötzlich für seine Befürchtungen kein Ohr mehr. Also sieht sich Anton gezwungen, allein dem merkwürdigen Igno von Rant auf den Grund zu gehen - ein riskantes Unterfangen, schließlich darf er dabei weder von ihm noch von Tante Dorothee bemerkt werden.

Zwischendrin gibt es die üblichen Problemchen mit seinen Eltern, Anton muss wie stets seine nächtlichen Aktivitäten mit den Vampiren geheim halten. Ein anderes Mal vergisst er den gelben Trainingsanzug bei Herrn Schwartenfeger und muss eine gute Ausrede für seine Mutter erfinden, warum er seinen neuen Anzug nicht tragen kann. Wie auch in anderen Bänden ist allerdings überzogen, wie sehr sich Anton drauf verlassen kann, dass seine Eltern am Wochenende ausgehen, dabei sehr lange wegbleiben und er stets Gelegenheit hat, nachts mit den Vampire unterwegs zu sein, das wirkt ein bisschen konstruiert.

Fazit:

Kein überragender, aber doch guter Band der Reihe um den "kleinen Vampir", der in direktem Zusammenhang mit den beiden vorhergegangenen Bänden steht. Für Spannung ist gesorgt, es kommt Neugierde auf den nächsten Band auf.

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