13. August 2013

Fünf Freunde und die Flugzeugentführer

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Inhalt:

Die Fünf Freunde nehmen an einem Austauschprogramm teil, das sie nach Rio de Janeiro führen soll. Kurz vor der Ankunft übernehmen aber plötzlich drei Entführer das Flugzeug. Einer steuert es, zwei andere halten mit Pistolen die Passagiere in Schach. Sie landen schließlich und lassen fast alle gehen - nur Anne behalten sie als Geisel. George, Julian, Dick und Timmy gelingt es aber, sich an Bord zu verstecken und tauchen auf, als sie wieder in der Luft sind.

Die Entführer Lucien, Claude und Marco behandeln die Kinder gut und geben preis, dass sie wertvolle Güter über die Grenze schmuggeln wollen. Plötzlich gerät das Flugzeug ins Trudeln. Zwei der drei Triebwerke sind ausgefallen und Pilot Claude muss mitten im brasilianischen Busch notlanden. Alle überstehen die Bruchlandung unverletzt, doch das Flugzeug ist zerstört, ebenso das Funkgerät.

Auf der Suche nach Hilfe geraten sie ins Dorf eines Stammes von Ureinwohnern, den Jivaros und werden von ihnen gefangen genommen. Den Entführern gelingt jedoch die Flucht. Während die Fünf Freunde auf Hilfe hoffen, finden sie unerwartet einen Verbündeten und erfahren von einem geheimnisvollen Schatz ...

Entführer, Dschungel, Schrumpfkopfjäger

Die 25. Hörspiel-Folge stammt nicht mehr aus der Feder von Enid Blyton - und das merkt man deutlich. Zwar waren die originalen Bücher und demnach auch Hörspielfolgen oft etwas bieder und die Handlungen ähnelten sich mit den vielen Schmugglern und Geheimgängen und Schätzen. Aber sie hatten Charme, der dieser Folge nun doch etwas abgeht. Vor allem aber ist sie viel zu übertrieben und reiht so viele Katastrophe aneinander, dass sie für mehrere Folgen ausgereicht hätten.

Der Titel ist zunächst einmal etwas irreführend, denn die Flugzeugentführung verliert rasch an Bedeutung. Die Fünf Freunde und ihre Entführer werden schließlich zu Verbündeten und die geplante Schmuggelaktion der Entführer wird gestrichen. "Fünf Freunde im Dschungel", wie auch der Buchtitel lautet, wäre passender gewesen. Der Absturz und die Strandung im Dschungel fern von der Zivilisation wäre dann handlungsfüllend für ein Abenteuer, aber dann kommen auch noch Eingeborene ins Spiel, die sie gefangen nehmen und schließlich geht es ganz am Ende noch um einen verborgenen Schatz. Das ist einfach zu viel des Guten.

Zudem gibt es immer mal wieder konstruierte Szenen, die alles zu einfach machen - etwa wenn die Kinder und die Schmuggler in verschiedenen Häusern gefangen gehalten werden und George durch Timmy eine Nachricht an die Männer schickt. Warum das keiner der Wächter wahrnimmt, wird nicht erläutert - auch, dass sowohl die Männer als auch die Kinder Stift bzw auch noch einen Zettel dabei haben, ist etwas fragwürdig. Die Schatzsuche ist für die Gesamthandlung ziemlich überflüssig und es ist übertrieben, wie leicht die Kinder die Hinweise entschlüsseln. Letztlich ist die Taktik, mit der sie den Jivaros entfliehen wollen, ziemlich albern - sie soll zwar originell sein, ist aber viel zu weit hergeholt, um wirklich zu funktionieren. Über den Stamm der Jivaros erfährt man zwar nicht viel, aber sie kommen insgesamt doch etwas zu barbarisch rüber, das hätte man freundlicher gestalten können - die Entführer müssen nämlich darum bangen, geopfert zu werden und da hätte es auch ein etwas zivilisierterer Stamm getan.

Ein paar positive Aspekte gibt es aber dennoch, das Hörspiel bewegt sich unter den neueren zumindest noch im Mittelfeld. Recht schön ist es, dass die Entführer ziemlich verschiedene Charaktere sind. Claude beispielsweise ist dem Hörer gleich sympathisch, er behandelt die Kinder am nettesten und ist sehr vernünftig. Auch die Sprecher der Fünf Freunde sind zwar nicht mehr die originalen, machen ihre Sache in der Folge aber gut. Kim Hasper alias Dick ist inzwischen einer breiten Hörspielgemeinde auch als eine der Hauptfiguren in "Point Whitmark" bekannt. Timmy ist erfreulicherweise in diesem Hörspiel nicht wie sonst oft ein Wunderhund à la Lassie, sondern sein Verständnis bewegt sich im realistischen Rahmen. Das grundsätzliche Abenteuerflair wird den meisten Kindern gefallen und es kommt zumindest keine Langeweile auf.

Fazit:

Eine durchschnittliche Folge, die nicht an den Charme der Original-Blyton-Werke heranreicht. Die Sprecher machen ihre Sache ganz gut und es kommt Spannung auf, allerdings ist die Handlung auch allzu unrealistisch und übertrieben.

Sprechernamen:


Erzähler: Lutz Mackensy
George: Julia Ziffer
Julian: Florian Schmidt-Foß
Dick: Kim Hasper
Anne: Dascha Lehmann
Entführer Claude: Simon Bahl
Entführer Marco: Michael Quiatkowsky
Entführer Lucien: Achim Schülke
Indianer Tofi: Rolf E. Schenker
Häuptling Pfo: Klaus-Peter Kaehler
Forscher Guy: Rainer Schmitt
Pilot: Gottfried Kramer

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