9. September 2013

Benjamnin Blümchen - Der Zoo zieht um

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Inhalt:

Nachdem der Bürgermeister endlich eine Vergrößerung des Zoos bewilligt hat, steht der Umzug bevor. Damit alles reibungslos abläuft, hilft Bibi Blocksberg mit ihren Hexereien. Sie will alle Tiere nacheinander mit einem Hexspruch zum Sprechen bringen und dann befragen, wie sie ihr neues Zuhause gerne hätten, und die Wünsche sollen nach Möglichkeit berücksichtigt werden.

Den Anfang machen die Krokodile. Leider stellt sich heraus, dass sie bisher ziemlich unzufrieden im Zoo waren. Sie würden am liebsten am Nil wohnen mit fünfzig Grad im Schatten. Das ist zwar nicht möglich, aber sie sollen einen abgeteilten Platz am Fluss bekommen, der durch den Stadtpark führt.

Auch die Eisbären haben konkrete Vorstellungen, und Bibi und ihre Freunde überlegen sich, wie sie ihnen entgegenkommen können. Für den Umzug werden einige Tiere klein gehext, und Karla Kolumna macht natürlich viele Fotos. Allerdings verläuft manches nicht ganz nach Plan - etwa wenn die Giraffen plötzlich in die Stadt spazieren ...

Bewertung:

Diese Folge knüpft ausnahmsweise direkt an eine vorherige Episode an, nämlich an "Der Gorilla ist weg", die den Anlass dafür gab, dass der Zoo vergrößert wird. Ein Highlight ist "Der Zoo zieht um" nicht, allerdings ist es auch keine schlechte Folge. Es ist eine der Geschichten, in denen Bibi Blocksberg mit von der Partie ist, und ihre Hilfe wird dringend gebraucht, schließlich ist ein Zooumzug keine kleine Sache. Die Handlung ist vor allem mit vielen witzigen Szenen gespickt. Benjamin ist ziemlich spaßig aufgelegt und liefert sich ein paar Wortgefechte mit Otto und Herrn Tierlieb. Karla Kolumna schnattert noch schneller als sonst, da sie begeistert von den spektakulären Umzugsfotos ist, die beispielsweise Alwine Adler auf Garfield Gorillas Schulter zeigen. "Sie verkennen die Situation", meint Herr Tierlieb daraufhin leicht genervt. "Wir machen den Umzug nicht, damit Sie fotografieren können." Im zweiten Teil der Handlung gibt es zudem einige amüsante Pannen beim Umzug - insbesondere, wenn Benjamin den Giraffen Freigang erlaubt und diese kurzerhand in die Stadt spazieren. Dies löst einen Feuerwehreinsatz aus sowie eine humorvolle Radiomeldung, in der der Sprecher nüchtern die besonderen Kennzeichen wie "keine Brillenträger und anscheinend unbewaffnet" der Giraffen durchgibt.

Die Episode ist einerseits durchaus lehrreich angelegt, plädiert sie doch dafür, Tieren so viel Freiraum wie möglich zu bieten. Es wird deutlich, dass es alles andere als leicht ist, exotische Tiere annähernd artgerecht zu halten, und erinnert Kinder daran, dass diese Tiere eigentlich nicht in unsere Breiten gehören. Den Nil etwa können die Krokodile nicht gehext bekommen, aber Bibi tut ihr Möglichstes, um es ihnen am Fluss Triller im Stadtpark angenehm zu machen. Einer der Tiger beschwert sich gar, dass er vor zwei Jahren von einem Großwildjäger gefangen wurde, und vermittelt damit ein nicht gerade positives Bild von Zoos. Für Kinder kann diese Folge durchaus verwirrend wirken in ihren Aussagen - einerseits werden negative Punkte der Zoohaltung angesprochen, andererseits wird der Zoo dennoch generell positiv dargestellt - logisch, er ist schließlich ein Hauptbestandteil der Serie. Die Kritik verpufft im Laufe der Folge, da Bibi dank Hexerei deutlich bessere Bedingungen für die Tiere schaffen kann, es wird aber nicht so ganz deutlich, ob hier grundsätzlich für oder gegen Zoohaltung plädiert wird, anders als sonst in der Serie, wo etwa immer wieder Spenden für den Zoo ein Thema sind.

Zudem ist es auch nicht so ganz passend, mit welcher Selbstverständlichkeit die Tiere hier kurze Zeit sprechen können; in den neueren Folgen ist die Vermenschlichung der Zootiere recht stark, zum Zeitpunkt dieser Folge war dies eigentlich noch nicht so sehr der Fall und fällt daher störend auf. Generell ist es sonst eine recht große Sache, wenn Bibi ein Tier zum Sprechen bringt - in der Doppelfolge "Der Reiterhof" verliert Bibi beispielsweise für einen Tag ihre Hexkraft dafür, dass sie die Pferde kurze Zeit sprechen lässt. Da passt es nicht so ganz, wie problemlos dies hier bewältigt wird.

Viele der Sprecher machen ihre Sache sehr gut, und man hört zahlreiche bekannte Stimmen in den Nebenrollen wie Otto Czarski als Landrat (der hier ein wenig die Rolle des Bürgermeisters übernimmt, der sonst Einweihungen durchführt), Christine Schnell-Neu als Eisbärmutter und wie so häufig Regisseur Ulli Herzog als Radiosprecher. Allerdings werden viele Tiere mit doch ziemlich stark verstellten und überzogenen Stimmen gesprochen, die auf Dauer nerven, wie etwa Garfield Gorilla oder die Tiger.

Fazit:


Eine insgesamt witzige Folge, die allerdings von der Handlung her nicht immer überzeugen kann. Vor allem die Vermenschlichung mancher Tiere und die überzogenen Stimmen stören, und die Haltung bezüglich Zootieren ist nicht ganz eindeutig zu erkennen.

Sprechernamen:

Benjamin Blümchen - Edgar Ott
Otto - Katja Primel
Herr Tierlieb - Hermann Wagner
Wärter Karl - Till Hagen
Karla Kolumna - Gisela Fritsch
Bibi Blocksberg - Susanna Bonaséwicz
Landrat - Otto Czarski
Krokodil 1 - Manfred Rahn
Krokodil 2 - Alexander Herzog
Eisbär 1 - Christine Schnell-Neu
Eisbär 2 - Virpy Rückert
Tiger 1 - Andreas Thieck
Tiger 2 - Joachim Pukaß
Garfield Gorilla - Joachim von Ulmann
Erzähler - Joachim Nottke

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