20. September 2013

Bibi und Tina - Das Kürbisfest

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Inhalt:

Herbst in Falkenstein: Der Mühlenhofbauer hat so viele Kürbisse geerntet, dass er nicht weiß, wohin damit. Gerne überlässt er Bibi und Tina eine ganze Wagenladung. Die beiden freuen sich, auch wenn sie noch nicht wissen, was sie mit all den Kürbissen anstellen wollen.

Auf dem Weg ins Dorf treffen sie die Geschwister Ralph und Reni, die ihre Ferien auf dem Mühlenhof verbringen. Die beiden sind mit der Kutsche unterwegs und haben eine Panne, Bibi und Tina bringen sie in die Schmiede. Dort freunden sich die Geschwister auch mit Freddy an. Die beiden hatten sich auf ihren Bauernhofurlaub gefreut, finden es auf dem Mühlenhof allerdings ziemlich langweilig.

Bibi und Tina wollen ihnen die letzten Tage vergnüglich gestalten und reiten mit ihnen aus. Schließlich kommt Bibi die Idee, zum Abschied ein Kürbisfest zu veranstalten, zu dem viele Falkensteiner eingeladen werden. Aus den Kürbissen lassen sich viele leckere Sachen zaubern, der Hof wird herbstlich geschmückt, und lustige Spiele gibt es auch ...

Bewertung:


Alle paar Jahre erscheint bei "Bibi und Tina" eine saisongemäße Folge, die sich um Ostern, Weihnachten oder eben wie hier um den Herbst dreht. Im Gegensatz zu der neueren Halloween-Folge "Allein im Schloss" ist diese Episode deutlich weniger spannend und aufregend, versteht es aber dennoch, zu überzeugen.

Das Kürbisfest ist der Aufhänger für die Handlung, allerdings setzt sich die Folge eher aus einzelnen Versatzstücken zusammen, die sich lose ergänzen. Ein zentraler Punkt ist die neu gewonnene Freundschaft zu Ralph und Reni. Die beiden freuen sich sehr, Bibi und Tina - und nicht zuletzt auch Freddy, der intensiv mit Reni flirtet - kennengelernt zu haben, haben aber ein Problem: Sie möchten ihren Urlaub um ein paar Tage verlängern, doch es fehlt ihnen am nötigen Geld. Ihr älterer Bruder Uwe bittet sie darum, ihm Geld zu leihen, damit er seinem Schwarm Silvy ein hübsches Abschiedsgeschenk machen kann, und Ralph und Reni wollen ihm den Gefallen machen.

Weiterhin finden Bibi und Tina ein verletztes Kätzchen, das zudem noch kurz davor steht, Junge zu bekommen und das versorgt werden muss. Zudem sind die Vorbereitungen für das spontane Kürbisfest mehr als aufwändig, schließlich muss vorher viel eingekauft, gekocht, dekoriert und organisiert werden. Es ist eine der ruhigeren und gemütlicheren Bibi-und-Tina-Folgen, die auf unaufdringliche Weise Themen wie Freundschaft und Hilfsbereitschaft aufgreift und bei Kindern sicherlich Lust darauf weckt, selbst einmal ein Kürbisfest zu veranstalten und vielleicht das eine oder andere Rezept mit Mamas oder Papas Hilfe selbst auszuprobieren. Typisch ist vor allem, dass Bibi und Tina viele Dekorationen eigenhändig basteln, anstatt sie zu kaufen oder zu hexen - wie in so vielen anderen Folgen wird auch hier dafür plädiert, das Haus auf kostengünstige und kreative Weise zu schmücken - einmal, weil es mehr Spaß macht, und einmal, weil die Martins bekanntlich keine reichen Leute sind.

Sehr positiv ist die große Anzahl an Nebencharakteren, die sich hier versammeln. Der Mühlenhofbauer ist mit der Partie und weitaus weniger grummelig als sonst, ebenso Alexander und sein Vater, Graf von Falkenstein und auch Frau Dr. Gudrun Spitzweg, die neue Tierärztin, die seinerzeit in Folge 31 ausgiebig vorgestellt wurde. Auch Freddy "der Sheriff" ist dabei, hier ausnahmsweise mal nicht auf Tina fixiert, da ihm die nette Reni ausgesprochen gut gefällt. Die Sprecherbesetzung der Nebenrollen weiß ebenfalls zu überzeugen. Arianne Borbach, die regelmäßig Cate Blanchett und Catherine Zeta-Jones synchronisiert und auf dem Hörspielsektor vor allem für ihre Mitwirkung in "Jack Slaughter" und "Offenbarung 23" bekannt ist, passt mit ihrer dunklen, wohlklingenden und ausdrucksstarken Stimme gut zu der Tierärztin. Gudrun Spitzweg erschien bei ihrem ersten Auftauchen bekanntlich recht kühl und leicht arrogant, doch schon bald nach dem Auftauen offenbarte sich ihre herzliche Art, die sie auch hier zu einer sympathischen Figur macht - wenn man auch schmerzlich ihren Vorgänger, Dr. Robert Eichhorn, vermisst, für den Bibi auf amüsante Weise schwärmte. Eine weitere populäre Stimme in den Nebenrollen ist Marie Bierstedt als Reni, bekannt als deutsche Ausgabe von Kirsten Dunst und Kate Beckinsale und in der Benjamin-Blümchen-Reihe seit ein paar Jahren fest als Stella dabei.

Gravierende Schwachpunkte fallen nicht auf, die Folge ist nur weniger spannend als andere aus der Reihe, und es fehlt ihr ein besonderer Moment, eine Art Höhepunkt. Es ist keine Folge, die zum häufigen Hören animiert, da die Handlung zeitweise etwas langatmig daherplätschert, und es ist durchaus etwas schade, dass das herbstliche Flair nicht ein bisschen gruseliger gestaltet wurde - allerdings wird das wiederum jene Hörer freuen, die mit Halloween nichts anfangen können. Es wird deutlicher weniger gehext als sonst, was sicherlich zur Abwechslung nicht schlecht ist, aber auch so manchen Bibi-Fan etwas enttäuschen wird.

Fazit:

Eine lehrreiche, eher unspektakuläre und insgesamt gelungene Hörspielfolge, die gut in die herbstliche Jahreszeit passt. Spannung wird hier zwar kaum geboten, und es gibt viele bessere Folgen, dennoch eine empfehlenswerte Episode der Serie.

Sprechernamen:


Bibi Blocksberg: S. Bonasewicz
Tina Martin: D. Hugo
Alexander v. Falkenstein: S. Hasper
Frau Martin: E. Meyka
Graf v. Falkenstein: E. Prüter
Freddy: O. Rohrbeck
Mühlenhofbauer: G. Holtenau
Frau Dr. Spitzweg: A. Borbach
Reni: M. Bierstedt
Ralph: H. Maurer
Uwe: R. Kahnmeyer
Erzähler: G. Schoß

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