22. Dezember 2013

Pumuckl und die Christbaumkugeln/Pumuckl und die Schatulle

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Inhalt:

a) Pumuckl und die Christbaumkugeln

Meister Eder muss etwas vom dem Dachboden holen und der Pumuckl begleitet ihn zu gerne - er liebt es nämlich, dort ein wenig herumzustöbern und neue Sachen zu entdecken. So ist er auch ganz begeistert, als er einen Lamettafaden findet und drängt Meister Eder dazu, die Schachtel mit den Christbaumkugeln zu öffnen.

Anschließend will er unbedingt eine der Kugel in der Werkstatt hingehängt bekommen, um sich an der Farbe und den Spiegelungen zu erfreuen. Meister Eder fürchtet, dass sie schnell kaputt gehen wird, erklärt sich dann aber doch dazu bereit. Kaum sind Kugel und Lametta in der Werkstatt angebracht, bringt Pumuckl die Lamettafäden durcheinander. Eder will sie richten und kommt dabei an die Kugel, die prompt zerspringt.

Um Pumuckl zu trösten, holt Meister Eder eine neue vom Dachboden - doch auch die fällt schnell zu Boden. Meister Eder wird immer gereizter und Pumuckl immer nervöser und fürchtet, dass am Ende vielleicht alle Kugeln kaputt gehen ...

b) Pumuckl und die Schatulle

Es ist Heiligabend, kurz vor der Bescherung. Meister Eder hat seine Werkstatt geschlossen und die letzten Vorbereitungen werden getroffen. Eder hat im Vorfeld ein paar hübsche Holzschatullen geschreinert, um eine Gegengabe für spontane Geschenke von Kunden bereit zu haben. Nachdem nun niemand mehr erwartet wird, darf wie versprochen der Pumuckl die letzte Schatulle haben. Unerwartet kommt kurz darauf Eders Freund Schorsch Bernbacher vorbei, um ihm ein Geschenk zu bringen. Aus der Not heraus schenkt ihm Eder die Schatulle - erklärt aber, sie sei noch nicht fertig geworden und bringe sie ihm übermorgen vorbei. Bis dahin will er eine neue geschnitzt haben.

Nachdem der Bernbacher gegangen ist, will sich Eder um den Braten kümmern, doch der Herd bleibt kalt. Der befreundete Elektriker Steingruber kommt vorbei und Eder gibt ihm als Dank für die Reparatur das Geschenk vom Bernbacher. Der Steingruber allerdings entdeckt die Schatulle und wünscht sich ebenfalls eine, was Eder ihm verspricht.

Kurz darauf kommt erneut Besuch - ein Kunde, der bereits eine Schatulle erhalten hat, aber dringend noch eine zweite bräuchte. Wieder kommt Meister Eder in Verlegenheit und weiß nicht, wie er die Bitte ausschlagen soll, während der Pumuckl um seine Schatulle fürchtet ...

Bewertung:

"Pumuckl und die Christbaumkugeln"
ist wohl einer der handlungsärmsten Folgen der Serie überhaupt, was dem Spaß aber keinen Abbruch tut.

Die Geschehnisse sind ausgesprochen simpel: Meister Eder holt nach und nach Christbaumkugeln für den Pumuckl vom Dachboden und sie gehen auf unterschiedliche Weise kaputt. Der Reiz der Folge liegt vor allem darin, dass nicht Pumuckl der Schuldige ist, wie erwartet, sondern ausnahmsweise der Meister Eder. Mit Engelszungen muss der Kobold auf Eder einreden, bis der ihm die erste Kugel holt - mit guten Gründen fürchtet der Schreinermeister, dass eine Glaskugel beim Pumuckl nicht gerade gut aufgehoben ist. Unter allerlei Ermahnungen lässt er sich dann doch erweichen, nur um kurz darauf selbst dafür zu sorgen, dass sie zu Bruch geht.

Nicht nur Eder, auch Pumuckl ist verwirrt, dass nicht der Kobold dafür verantwortlich ist - erst recht, als es nicht bei der einen kaputten Kugel bleibt. Eder wird mit der Zeit immer frustrierter und gereizter. Pumuckl dagegen malt sich aus, dass am Ende alle Kugeln kaputt sind und keine einzige am Weihnachtsbaum hängen wird und er noch nicht einmal etwas dafür kann. Pumuckl düstere Prophezeiungen und sein übernervöses Verhalten - ständig stößt er spitze Schreie aus, obwohl noch gar nichts geschehen ist - regen Eder wiederum so auf, dass er Mühe hat, sich beim Aufhängen der Kugeln zu konzentrieren. Obwohl nicht viel passiert, wird der Hörer gut unterhalten und kann sich sowohl in den gereizten Meister Eder als auch in den ängstlichen Pumuckl hineinversetzen. Es ist nicht die einzige Folge, in der nicht Pumuckl, sondern Meister Eder für Missgeschicke verantwortlich ist, aber diese Abweichung vom gängigen Schema ist immer wieder angenehm, solange es bei Ausnahmen bleibt.

Geschah in der vorangegangenen Folge nicht viel, ist "Pumuckl und die Schatulle" dagegen umso handlungsreicher. Bei Meister Eder geht es kurz vor der Bescherung zu wie in einem Taubenschlag, ständig schneit neuer Überraschungsbesuch herein. Für Pumuckls Stimmung ist dies nicht gerade zuträglich, muss er doch jedes Mal aufs Neue fürchten, dass Eder notgedrungen die ihm versprochene Schatulle wegschenkt. Die Folge erhält dadurch ihre Spannung, denn es ist nicht vorherzusehen, bei wem die Schatulle am Ende verbleiben wird.

Zugleich wird in dieser Geschichte auf amüsante Weise das bekannte Problem der spontanen Weihnachtsgeschenke thematisiert: Wie Meister Eder geht es vielen Menschen so, dass sie im Adventsstress irgendjemanden vergessen, der dann überraschend mit einem Geschenk vor der Tür steht und für den man in aller Eile nun ein Gegengeschenk auftreiben muss. Eine beliebte Ausflucht aus dieser Bredouille ist dann die Weitergabe eigener Geschenke, wozu auch Eder greift. Verschärft wird seine Verlegenheit natürlich noch dadurch, dass er Gründe erfinden muss, warum er die Schatulle nicht hergeben kann - schließlich kann er seinen Besuchern schlecht erklären, dass ein wütender Kobold Anspruch auf sie erhebt. Die Folge strahlt eine wunderbare weihnachtliche Gemütlichkeit aus und eignet sich ideal für Kinder, um die Zeit bis zur Bescherung zu überbrücken, wenn es ihnen wie dem ungeduldigen und neugierigen Pumuckl ergeht.

Fazit:

Zwei sehr schöne weihnachtliche Folgen, die beide sehr gut unterhalten, witzig sind und Kinder gut auf Heiligabend einstimmen. Die eine Episode ist ruhiger, in der anderen passiert mehr, aber beide überzeugen auf ihre Weise.

Sprechernamen:

Pumuckl - Hans Clarin
Meister Eder - Gustl Bayrhammer
Erzähler - August Riehl
Postbote - Reiner Kositz
Herr Preisslkofer - Michael Lenz
Schorsch Bernbacher- Olf Fischer
Elektriker Hans Steingruber - Max Grießer

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